Mein Weg zur Meditation war intuitiv und steinig. Im nachhinein betrachtet eine notwendige und schöne Kombination der Dinge. 2015 hatte ich erstmals das innere Bedürfnis ein Element der Ruhe für meinen Alltag zu finden, da ich oftmals das Empfinden hatte, mich geistig und körperlich wortwörtlich "überdreht" zu fühlen. Mir war als Sportler außerdem klar, dass ich den Großteil meiner Lebenszeit bisher in meinen Körper investiert und im Vergleich dazu, die Arbeit mit meinem Geist vernachlässigt hatte. Die fehlende Balance lag auf der Hand und war mir zu dieser Zeit erstmals wirklich bewusst. Geleitet von meiner Intuition habe ich mir das Buch "Buddha und die Wissenschaft vom Glück" von Yongey Mingyur Rinpoche gekauft, um einen Zugang zur Meditation zu finden. In der Theorie hat mich das Thema fasziniert ‒ in der Praxis jedoch vor sehr große Herausforderungen gestellt
"Mit dem Kopf durch die Wand" ‒ Meditieren funktioniert nicht
Rückwirkend betrachtet, habe ich damals den naiven Anfängerfehler gemacht, mich zu Hause auf meinen Wohnzimmerteppich gesetzt, versucht zu meditieren und erwartet, dass mein Geist sofort in die Ruhe findet. Was ich damals noch nicht erkannt hatte, war die Tatsache, dass mein Geist bis dahin diese Fähigkeit gar nicht erlernt hatte ‒ wodurch und woher auch? Stattdessen waren Geduld, Bewusstsein für den Prozess und vor allem Nachsicht mit mir selbst notwendig, damit ich geistige und emotionale Ruhe "trainieren" konnte. Ich bin also mit einer falschen Erwartungshaltung und zu viel Druck an das Meditieren herangetreten. Frustriert habe ich nach einigen Wochen (oder Monaten) des Mißerfolgs und des andauernden "gegen die Wand rennens" wieder aufgegeben.
Wendepunkt mit Rucksack im Norden Thailands
Unterwegs als Backpacker in Asien Ende 2017, war die Meditation durch die östliche Kultur und die vielen buddhistischen Klöster wieder präsent und ich beschloß unterwegs spontan die Chance wahrzunehmen zwischen Chiang Mai und Pai in Nord‒Thailand einen Meditationskurs in einem Kloster in der freien Natur zu besuchen. Die Erklärungen des Mönchs haben es mir leicht gemacht Meditation auch praktisch besser zu verstehen ‒ von diesem Moment an, hatte ich meinen Zugang zur Meditation gefunden! Ich habe danach einige Jahre für mich praktiziert, Meditationsformen ausprobiert und diese ‒ je nach Gefühl und Lebensphase ‒ in meinen Tagesablauf eingebaut.
Dankbarkeit für viele neue Erfahrungen
Als ich 2021 beschloss meine Selbstständigkeit zu entwickeln, war für mich schnell klar, dass die Meditation ein Teil dessen sein soll. Während einer 1:1‒Beratung 2023 und im Rahmen meiner wunderbaren Ausbildung zum Meditationslehrer in Göttingen 2024/2025 habe ich gelernt, auch die Themen persönliche Entfaltung sowie die bewusste und unterbewusste Arbeit mit Gefühlen in Meditationen zu integrieren. Und darüber hinaus viele verschiedene stille, geführte und bewegte Meditationen sowie weitere Achtsamkeitsübungen und Entspannungstechniken kennenlernen dürfen. Bestimmte Erfahrungen während dieser Zeit und innerhalb der Meditationen haben mein Herz berührt, mir den Mut gegeben, tiefliegenden Ängsten zu begegnen und mich wachsen lassen. Dafür empfinde ich tiefe Dankbarkeit.
Manche Dinge brauche ein paar Worte mehr, um sie richtig zu erzählen. Vielen Dank fürs Zeit nehmen und lesen!